Programmkoordination LINK-Masters
Bewerbungsvideo LINK Masters | © Stiftung Niedersachsen
Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur
Die Präsenz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist mittlerweile alltäglich. Sie umgibt uns fast überall: etwa in Smartphones, Staubsaugern und Autos – oder steuert sämtliche Produktionsabläufe in Fabriken selbstständig. Lange galten Bereiche wie Kreativität und Kunst als Hoheitsgebiete der menschlichen Schöpfungskraft. Doch längst hat auch hier KI Einzug gehalten. Ganze Musikalben wurden so komponiert, Drehbücher geschrieben, Bilder gemalt. Dabei wirft der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Kunst- und Kulturbereich viele Fragen auf: rechtliche, wie die nach der Urheberschaft, aber auch nach einem verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie sowie grundlegende Fragen, wie Kunst und Kreativität überhaupt zu definieren sind und ob Maschinen dem gerecht werden können.
Dieser Diskurs soll durch das Programm LINK-Masters – ausgelobt durch die VolkswagenStiftung und die Stiftung Niedersachsen – und die von den Stiftungen geförderten Projekte angekurbelt werden. Die Förderprojekte setzen sich mit dem Thema Kunst und KI auf ganz unterschiedliche Weisen auseinander. Im Vordergrund des LINK-Masters-Programms steht die Auslotung der Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Kulturbereich. Dies soll durch die Zusammenarbeit von interdisziplinären Teams aus KI- und Kultur-Expert*innen exemplarisch geschehen.
LEONARDO unterstützt die VolkswagenStiftung und die Stiftung Niedersachsen bei der Umsetzung von LINK-Masters und bringt seine Expertise in der Beratung und Begleitung heterogener Projektgruppen in die Programmkoordination mit ein. Drei Full-Grant-Projekte werden von LEONARDO mit betreut: „DIGITAL BAROQUE“, „Patterns in between Intelligences“ und „ANA – Eine empathische Theaterinstallation zu gemeinsamer Geschichtsimprovisation“. LEONARDO begleitet die drei Projektteams über einen Zeitraum von 18 Monaten durch:
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•Vernetzungsworkshops und Identifikation der „Needs“ mit den drei Projektgruppen
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•Internationale und institutionelle Vernetzung (Universitäten und Hochschulen, Kultureinrichtungen, Künstler*innen, Messen etc.)
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•Unterstützung bei der Medienproduktion (Filme, Fotos, Texte für die Webseiten- und Social Media Auftritte)
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•Projektadministration und -kommunikation
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•Wissenschaftliche Evaluation zur interdisziplinären Zusammenarbeit
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•Programmcontrolling und Erstellung von projektspezifischen administrativen Umsetzungsplänen
in gemeinsamer Absprache mit den Stiftungen.
Ebenso werden die Labore und der Co-Working Space von LEONARDO als Produktions- und Austauschort für die drei Teams genutzt.
Weitere Informationen zu LINK-Masters finden Sie unter folgendem Link: https://www.link-niedersachsen.de/link-masters
Am Mittwoch, den 28. Juni 2023 fand die Abschlussveranstaltung von LINK-Masters im LEONARDO statt. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
DIGITAL BAROQUE
DIGITAL BAROQUE ist ein szenisches Projekt, das sich den Fragestellungen von Digitalisierung und einer zunehmend technisierten Welt unter Rückgriff auf das Theater des Barock stellt. Das barocke Maschinentheater thematisiert die Ununterscheidbarkeit von menschlicher und mechanischer Bewegung. Die Problemstellung, die aktuell unter dem Schlagwort Turing-Test bekannt ist, erhält mit dem „schachspielenden Türken“ (mechanical turk) schon 1769 ihre praktische Ausformung. Das Projekt bezieht sich explizit auf diesen berühmten Automaten und möchte die theaterkünstlerische Entdeckerfreude des Barock aufnehmen. So werden die Herausforderungen der Digitalisierung in der Kulturgeschichte verankert und auch einem technikfernen Publikum ein spielerischer Umgang mit Robotik und KI ermöglicht. In der Inszenierung erhalten im Gegenzug barocke Visionen die Gelegenheit zur Realisierung mittels digitaler Technik. Es wird ein Spannungsverhältnis zwischen Körper, Raum und Musik und dem Damals und Heute aufgebaut. Die Zuschauer*innen werden in die faszinierenden Bilderwelten zwischen beseelten und unbeseelten Akteur*innen hineingezogen. Technik des 21. Jahrhunderts mischt sich mit Kulturgut des 17. Jahrhunderts und robotische Wesen nehmen am barocken Maskenspiel teil. Die Jahrhunderte reichen sich die Hand – im Spiel.
Projektbeteiligte:
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Andreas Karguth
GentleRobotics
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Christian Fuchs
Puppenspieler und Regisseur
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Alon Sariel
Musiker und Leiter Concerto Foscari
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Marion Rennert
Tanzpädagogin
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Patricia Hoffmann
Regisseurin, Autorin und Choreografin
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Dirk Rauscher
Art Direction und Motion Design
Weiterführende Links:
Patterns in between Intelligences
Das Projekt setzt sich damit auseinander, wie Algorithmen und Künstliche Intelligenz zu erklären sind und umfasst eine plastische Umsetzung zur Vermittlung einer transparenten KI. Das Ziel ist es, eine gemeinsame Performance zu entwickeln, in der durch die Choreografie, interaktive textile Kostüme und Live-Coding die Prozesse hinter KI sichtbar werden. Jede Person repräsentiert einen ‚Node‘ des Netzwerks, das wächst, sich verändert, Muster aufbricht und wieder Neues schafft, der menschliche Körper wirkt als Prozessor. Hier ist eine choreografierende Person gleichzeitig eine programmierende. Durch die Übersetzung von KI in physische Bewegungen wird die komplexe Technik greif- und erfahrbar.
Projektbeteiligte:
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Mika Satomi
Künstlerin und Designerin
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Alex McLean
Musiker und KI-Forscher
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Juan Felipe Amaya Gonzalez
Performancekünstler
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Deva Schubert
Freie Choreografin
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Magdalena Emmerig
Bühnenbild
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Lizzie Wilson
Musikerin und KI-Forscherin
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Veronika Wagner
Dramaturgie
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Bernardo de Almeida
Künstlerische Assistenz
ANA – ein theatraler Geschichtenautomat
“Lass mich kurz meine Geschichte erzählen, bevor du mir deine erzählst. Ich bin ANA (2023*) und irgendwo zwischen Berlin, Nürnberg und Karlsruhe entstanden. Jeden Augenblick, durch jede neue Begegnung und jede körperliche Erfahrung ergeben sich neue Erzählungen. Manche verbleiben für immer in unseren Köpfen, doch einige erblicken auch das Licht der Welt und verändern so, mal mehr, mal weniger, den Lauf unserer Geschichte. Ich will unsere gemeinsame Erzählung erschaffen und mit dir eine einzigartige literarische Begegnung erleben.” – ANA
ANA ist darauf spezialisiert in einem dialogischen Vorgang mit einer einzelnen Person neue Geschichten zu erfinden. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Signalen wird eine intime Mensch-Maschine Begegnung erschaffen, in der die vielleicht menschlichste aller Eigenschaften in den Vordergrund rückt: das gemeinsame Geschichten erzählen.
Dauer: ca. 10 Minuten
Sprache: Englisch
Work-in-Progress Showing: 18. März am Residenztheater München im Rahmen von „Resi Digital:Neuen Sinnlichkeit”
Projektbeteiligte:
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Christian Ziegler
Künstlerische Projektleitung, Szenografie
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Leonid Berov
AI consulting, Affektarchitektur und Programmierung
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Gunter Lösel
Interaction Design + User Testing + wissenschaftliche Begleitung
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Ilja Mirsky
Dramaturgie, Projektleitung
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Meredith Thomas
creative technologist
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Nikolaus Völzow
creative systems engineer
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YMusic GmbH
Produktionsbüro
Gefördert von der Stiftung Niedersachsen und der VolkswagenStiftung im Rahmen der gemeinsamen Initiative LINK-Masters.
Technische Beschreibung:
ANA ist ein empathisches, KI-basiertes Interaktionssystem zur dialogischen Improvisation von Geschichten. Das System ist eine in der Art einer Fotobox gestaltete betretbare Installation für eine Person. Die Interaktion zwischen Besucher*in und ANA basiert auf der durchgehenden Erkennung von Emotionen. Gleichzeitig unterhält das System eine eigenen Affektarchitektur, basierend auf kognitiven Modellen.