Symposium zu „Architektur hören“

Im vergangenen Sommersemester fand zu dem LEONARDO-Projekt „Architektur hören“ ein Symposium statt, das durch Sound Walks und Lesungen sowie Vorträge und Workshops die Wahrnehmung von Gebäuden und Orten akustisch erforschte. 

Prof. Jan St. Werner von der AdBK Nürnberg und Prof. Carola Dietrich von der TH Nürnberg realisierten im Rahmen ihres Kooperationsprojekts Architektur Hören vom 17. bis 19. Juni ein Symposium, das sich in Theorie und Praxis mit der akustischen Wahrnehmung von architektonischen Umgebungen befasste. Gemeinsam mit Studierenden der AdBK Nürnberg und der Fakultät für Architektur der TH Nürnberg setzten sie sich mit der Akustik von Institutionen und öffentlichen Räumen auseinander.

Prof. Jan St. Werner mit Milan Ther und Nele Jäger bei der Lesung im Tierpark

Das Symposium begann im Nashorn-Gehege des Nürnberger Zoos mit einer Lesung, die von Milan Ther, Direktor des Kunstvereins Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft, und Nele Jäger, Studentin der AdBK Nürnberg, konzipiert wurde. Unter dem Titel Die Opazität von Transparenz – Sehen und Sichtbarkeiten der Moderne beschäftigte sich die Lesung mit den Bedingungen des Sehens von der Weltausstellung 1851 bis hin zu den visuellen Regimes des folgenden Jahrhunderts, die durch Bildsprachen ideologische Auffassungen transportierten. Während der Sitzung befasste sich die Gruppe in Mitten des Tiergeheges implizit unter Beobachtung des irritierten Tierparkpublikums mit den Blickrichtungen im Zoo, die auch durch architektonische Strukturen vorgegeben sind.

Gemeinsam mit dem österreichischen Künstler und Klangforscher Sam Auinger fand am darauffolgenden Tag ein Sound Walk durch das Neue Museum Nürnberg mit den Studierenden statt. Das Museum und der vorgelagerte öffentliche Raum wurden gemeinschaftlich akustisch erforscht. Die Gruppe analysierte dabei angeleitet von Sam Auinger architektonische und natürliche Gegebenheiten hinsichtlich ihrer sensorischen Reize und erzeugte unterschiedliche Klänge, um deren Ausbreitung als Schallwellen nachzuvollziehen. Dabei wurde die Aufmerksamkeit vor allem auf das auditive Verständnis von Architektur, das visuelle Hören und das akustische Sehen gelenkt. 

Zum Abschluss des Symposiums hielt Nicole L’Huillier einen Vortrag zu ihrer Forschungsarbeit. Die chilenische Künstlerin ist PhD Research Assistant im MIT Media Lab und arbeitet zu Wahrnehmung von Sound und Raum sowie zur Interaktion zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz. 

Weitere Informationen zur Projektklasse für Interaktive Medien/ Dynamische Akustische Forschung von Prof. Jan St. Werner sind unter https://daf.adbk-nuernberg.de zu finden.