Silvia Kolbowski – After Hiroshima Mon Amour: War in the Age of Google

Die Künstlerin Silvia Kolbowski untersucht in ihren aktuellen Arbeiten Strategien der (Wieder-)Belebung der Vergangenheit, um so Fragen zur Politik in der Gegenwart zu stellen. Im Dialog mit Alain Resnais’ „Hiroshima, Mon Amour“ (1959), nach einem Drehbuch von Marguerite Duras, kombiniert der Kurzfilm “After Hiroshima Mon Amour” (2008) Teile des Originaldialogs und visuelle Sequenzen zu einer neuen Version, die auch anonymes Online-Filmmaterial des Irakkriegs und des Hurrikans Katrina enthält – Schauplätze gewaltsamer staatlicher Übergriffe und Vernachlässigung. Bildmaterial, das mit dem Aufkommen von Digitalkameras und Suchmaschinen leicht verfügbar geworden ist, erleichtert dabei die Betrachtung der Gegenwart durch die „Linse“ der Geschichte. 

Am Samstag, den 5. Juni wird Silvia Kolbowski im Rahmen eines Online-Screenings am Kunstverein Nürnberg und in einem anschließendem Gespräch mit Milan Ther Themen wie kollektive Erinnerung, digitale Bildtechnologien und die Mediatisierung des Krieges ins Blickfeld nehmen.

Silvia Kolbowski: After Hiroshima Min Amor: War in the Age of Google
Künstlergespräch & Online-Screening
Sa, 5. Juni 2021, 18 Uhr

Silvia Kolbowski lebt in New York und arbeitet überwiegend mit zeitbasierten Medien. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich unter anderem mit Fragen der Historisierung, des politischen Widerstands und des Unbewussten. Diese wurden in zahlreichen Räumen und Kontexten ausgestellt, darunter die Villa Arson, Nizza, The Whitney Biennial, New York, The Hammer Museum, Los Angeles, das Museum of Modern Art, Ljubljana, oder die Secession, Wien. 
Silvia Kolbowski unterrichtete am Whitney Museum Independent Study Program, dem CCC-Programm der Ecole Superiéure d’Art Visuel, Genf, dem Architecture Department der Parsons The New School for Design, New York, und der School of Art at The Cooper Union

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts Initiative for Questioning Innovation (I?I) statt. I?I ist eine Kollaboration zwischen Prof. Michael Stevenson, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, und Herrn Hess, Professor für Mensch-Maschinen-Interaktion der Technischen Hochschule Nürnberg, gemeinsam mit dem Kunstverein Nürnberg. 
I?I erforscht die Auswirkungen jüngster Technologieentwicklungen auf unsere heutige Zeit und setzt sich mit den grundlegenden Verschiebungen unserer Wahrnehmung im Zusammenhang mit Innovationen auseinander, ihrer Geschichte sowie ihren Praktiken, Politiken oder auch Ästhetiken. Um spezifische Schnittstellen zwischen Kunst, Sozialwissenschaften und Technologie herauszustellen, forscht I?I auf unterschiedlichen Ebenen durch die praktische Zusammenarbeit zwischen Studierenden der AdBK Nürnberg und der TH Nürnberg sowie durch ein kuratiertes Vortragsprogramm im Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft. 
Das Projekt wird gefördert von LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation.

Screening und Talk finden in englischer Sprache und ausschließlich Online statt.
Link:  https://us02web.zoom.us/j/86979308665?pwd=d0JnYTRWTTBIRmFFZDZod1BRMmovQT09