Gesichtsschutz aus dem 3D-Drucker

Das Klinikum Nürnberg steht bei der Versorgung seiner Patient*innen vor großen Herausforderungen. Um das medizinische Personal zu unterstützen, produziert die Technische Hochschule Nürnberg mit ihren 3D-Druckern Gesichtsschutzmasken. Für die Herstellung ist an der Technischen Hochschule Nürnberg im Schichtbetrieb auch über die Osterfeiertage ein Netzwerk aus über 20 Druckern in acht Fakultäten im Einsatz.

Im Kampf gegen das Virus SARS-CoV-2 ist die Versorgung mit medizinischer Schutzausrüstung aufgrund der weltweit hohen Nachfrage und Lieferengpässen schwierig. LEONARDO und die Technische Hochschule Nürnberg unterstützen das Klinikum Nürnberg und stellen mit ihren 3D-Druckern Gesichtsschutzmasken, die sogenannten Face Shields, für die medizinischen Mitarbeiter*innen her. Insgesamt 1.000 Gesichtsvisiere liefert die Hochschule an das Klinikum, zusätzlich 100 Stück an das Bayerische Rote Kreuz in Nürnberg. „Wir freuen uns über diese tolle Unterstützung, denn der Mangel an geeigneter Schutzausrüstung ist bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie ein immenses Problem“, betont Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. „Der Schutz unserer Mitarbeiter ist mir ein sehr wichtiges Gut und für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen von größter Bedeutung.“

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation ist für die Koordination zuständig und wird dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Acht der insgesamt zwölf Fakultäten der Technischen Hochschule Nürnberg unterstützen die Produktion mit inzwischen über zwanzig 3D-Druckern, die im Schichtbetrieb laufen, um die Auslieferung möglichst schnell zu ermöglichen. Dr. Jens Helbig organisiert gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Chemie, Material- und Produktentwicklung (OHM-CMP) der TH Nürnberg die Produktion. Mit Hilfe des Instituts für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie des Klinikums Nürnberg und des Personals der Intensivstationen wurden die Prototypen des Gesichtsvisiers entsprechend den klinischen Bedürfnissen optimiert. „Wir haben Verbesserungsvorschläge gemacht, diese wurden dann tatsächlich über Nacht umgesetzt und die Produktion zunächst in kleinen und dann in größeren Stückzahlen begonnen“, erläutert Prof. Dr. Joachim Ficker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, im Klinikum Nürnberg.