Design-Entwürfe: Autos als Stadtmöbel
23 Stunden am Tag steht ein Auto ungenutzt herum – und wird nur eine Stunde bewegt. Der Platz, der für Millionen stehender Autos benötigt wird, nimmt allein in Nürnberg über 22 Millionen Quadratmeter an Raum ein. Wie kann man diese Flächen und die parkenden Autos sinnvoll nutzen? Kann ein Auto nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Möbel sein? Mit diesen Zukunftsfragen beschäftigten sich Studierende der Fakultät Design im Seminar von Prof. Yves Ebnöther.
Am 31. Januar 2020 präsentierten die Studierenden ihre Ideen und Entwürfe:
Gedanken zu Nachhaltigkeit und Ökologie kamen in vielen Entwürfen zum Tragen. So designte eine Studentin das Free-Food-Mobile, das weggeworfene Lebensmittel von Supermärkten sammelt und unter anderem an bedürftige Menschen verteilt. Ein geräumiges Fahrzeug, das einem neuartigen Car- und Bikesharing-Konzept Platz bietet, wurde ebenfalls vorgestellt. Wie auch ein Auto, das im geparkten Zustand als Straßenleuchte dienen kann und so dunkle Wege und Plätze erhellt.
Mehrere Studierende identifizierten zudem fehlende Sitzplätze vor dem Hintergrund des demografischen Wandels als ein wachsendes Problem in Städten. Ihre Lösungsansätze reichten von einer ausklappbaren Sitzfläche auf dem Auto über einen transportablen Hocker, der einem Bootsfender ähnelt, bis zu einem Bus, der in seinem Inneren mehrere Sitzmöglichkeiten und so Schutz vor Wind und Wetter bietet.
Andere Studierende schufen bewegliche Stadtmöbel, die auf die Bedürfnisse spezieller Zielgruppen zugeschnitten wurden. Dazu gehörte ein Fitnessstudio im Auto, wobei durch die körperliche Betätigung auch der Akku des Autos geladen wird, ein Auto mit Schlafraum für „Power-Naps“ im Arbeitsalltag oder ein Van als „Mini-Tierpark“, in dem Haustiere während der Abwesenheit ihrer Besitzer*innen betreut werden.
Das Seminar fand an der Fakultät Design der Technischen Hochschule Nürnberg statt und wurde von Prof. Yves Ebnöther betreut.
Es war Teil des LEONARDO-Projekts „Das Auto als Kommunikationsplattform der Zukunft“ – ein Gemeinschaftsprojekt von:
Prof. Dr. Alexander von Hoffmann (Fakultät Elektro-, Feinwerk- und Informationstechnik der TH Nürnberg),
Prof. Yves Ebnöther (Fakultät Design der TH Nürnberg),
Prof. Markus Kaiser (Fakultät Angewandte Mathematik, Physik und Allgemeinwissenschaften, Technikjournalismus der TH Nürnberg),
Prof. Dr. Alexander Hahn (Fakultät Betriebswirtschaft der TH Nürnberg)