Motion Sickness Exercise

Angela Stiegler mit Shila Rastizadeh / Julia Swoboda, Motion Sickness Exercise (exercises for camera), 2022, 360 Grad Video, 5K und HD, Farbe, 20 Min. © VG-Bild Kunst, Bonn 2022

MOTION SICKNESS EXERCISE nimmt die Schwachstelle der Virtual-Reality-Technologie zum Anlass, körperliche Zustände zu verhandeln: sickness – wellness – madness. Ein Problem, das in VR im Zusammenhang mit Bewegung auftritt, ist eine Form von Schwindelgefühl, die durch eine Diskrepanz zwischen der Bewegung des eigenen Körpers und der visualisierten Umgebung entsteht. Die Nutzung von Virtual Reality soll in dieser künstlerisch geleiteten Untersuchung dazu verwendet werden, den menschlichen Körper über die Grenzen normativer Denkweisen hinaus zu führen.

MOTION SICKNESS EXERCISE uses the weak spot of virtual reality technology as a tool to negotiate physical states: sickness – wellness – madness. Engaging with motion in VR, one of the problems we encounter is a form of vertigo caused by the discrepancy between the motion of the body’s and the virtual surroundings. In this artistic examination, virtual reality will be used to guide the human body beyond the borders of normative ways of thinking.

Angela Stiegler testet Google Earth in VR im Liegen, Foto: Shila Rastizadeh

In einer Gesellschaft, die auf kontinuierlichen Fortschritt baut, soll die konventionelle Auffassung von Körpern hinterfragt werden. MOTION SICKNESS EXERCISE erkundet Bewegung und Mobilität im Sinne einer funktionalen Diversität.* Es wird eine Steuerung entwickelt, die Bewegung im virtuellen Raum durch den Atem lenkt. Anhand von verschiedenen Übungen wird Wissenserweiterung durch den Körper als Innovationsform erprobt. In diesem Übungsformat der Künstlerin Angela Stiegler in Zusammenarbeit mit Shila Rastizadeh, Prof. Dr. Timo Götzelmann, Prof. Susanne Kühn und in Kooperation mit dem Museum Brandhorst wird das Potential von Gefühlen des Schwindels erforscht.

In a society fixated on continuous progress, the project questions the conventional idea of the body. MOTION SICKNESS EXERCISE explores motion and mobility through the lens of functional diversity.* Part of this exploration is built on developing a new navigational system to enable movement through breathing in a virtual space. A series of exercises will be put into practice to enable knowledge production through the body as an innovative technique. This exercise format by the artist Angela Stiegler in cooperation with Shila Rastizadeh, Prof. Dr. Timo Götzelmann, Prof. Susanne Kühn and in collaboration with Museum Brandhorst sets out to explore the potential of vertigo and motion sickness.

VR Space Float, Angela Stiegler mit VR-Brille im Isolationtank, Foto: Shila Rastizadeh



* Funktional Diversity / Funktionale Diversität ist ein politisch und gesellschaftlich korrekter Begriff für besondere Bedürfnisse, Behinderung, Beeinträchtigung und Handicap, der in Spanien seit 2005 auf Initiative der direkt Betroffenen in wissenschaftlichen Texten verwendet wird. (Romañach/Lobato, 2005)

* Functional diversity is a politically and socially correct term for special needs, disability, impairment and handicap, which began to be used in Spain in scientific writing, at the initiative of those directly affected, in 2005. (Romañach/Lobato, 2005)

Angela Stiegler mit Shila Rastizadeh, Collage aus dem Schwindeltagebuch, Fotografien, Sticker, Glitzer, 2021

Berichterstattung und Veranstaltungen

Panel „Evolving Bodies“ beim Festival der Zukunft

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Welche Rolle werden unsere menschlichen Körper eigentlich in einer zunehmend digitalisierten Welt spielen? Werden wir bald keine Grenzen mehr für unsere Körper kennen und sind wir alle bereits Cyborgs?

In dem Panel ‘Evolving Bodies’ geht es um die Verschmelzung von unseren biologischen Körpern mit Technologien. Angela Stiegler (Künstlerin), Shila Rastizadeh (Technische Hochschule Nürnberg), Macher*innen des Projekts MOTION SICKNESS, Eric Eitel (German Bionic Systems) und Rafael Hostettler (Devanthro) diskutieren über die Zukunft unserer zukünftigen Körper.

Mehr Informationen zum Festival der Zukunft hier.

Ausstellung FUTURE BODIES im Museum Brandhorst

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Die Ausstellung Future Bodies from a recent past im Museum Brandhorst, München, beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Körper und Technologie von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Wie hat sich das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie seit den 1950er-Jahren verändert? Sind die Grenzen noch klar zu ziehen? Wo beginnen und wo enden unsere digitalen Verlängerungen wie Computer oder Handy? Was bedeutet dies für unsere Vorstellungen von Körperlichkeit und Materialität? Und welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf unser (kollektives) Selbstverständnis?

Im Rahmen der Ausstellung findet vom 29. bis 31. Juli 2022 das Veranstaltungswochenende Technobodies in Lenbachhaus, Haus der Kunst und Museum Brandhorst statt, bei dem MOTION SICKNESS EXERCISE eine Exercise aus dem Projekt ausstellt und einen Workshop durchführt.

Termin: 29.-31. Juli 2022

Zusätzlich gibt es zwei Workshopreihen, die von den Projektbeteiligten Angela Stiegler und Shila Rastizadeh durchgeführt werden:

„Digitale Sinne – 360 Grad Körperwahrnehmung“, Termine: 23.06., 25.08., 27.10. und 24.11.

Museum Brandhorst

Theresienstraße 35A

80333 München

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums.

Künstlerinnengespräch

Angela Stiegler und Shila Rastizadeh im Gespräch mit Franziska Linhardt vom Museum Brandhorst im Rahmen der Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren“ am 31. Juli 2022.

Motion Sickness Exercise im JOSEPHS

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Das LEONARDO Projekt MOTION SICKNESS EXERCISE konnte im Mai 2022 erstmals im JOSEPHS – Das Offene Innovationslabor erprobt werden. In der Übungsreihe zur Reisekrankheit waren Besucher*innen eingeladen, mithilfe ihrer Atmung durch virtuelle Welten zu steuern. Das Übungsformat erforscht das Potential von Gefühlen des Schwindels.

Termin: 21. Mai – 26. Juni 2022

Sonderöffnung: 21. Mai, 18-24 Uhr (Lange Nacht der Wissenschaften)

Meet the Artist – Gespräch mit den Projektbeteiligten Angela Stiegler und Shila Rastizadeh am Mittwoch, den 25. Mai von 17-19 Uhr

JOSEPHS – Das Offene Innovationslabor
Augustinerstraße 19
90403 Nürnberg

Für weitere Informationen bitte HIER klicken.

Shift Film im Casablanca Kino

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Im Rahmen von Shift Film wurde der 3D-Film „Adieu au Langage“ von Jean-Luc Godard im Casablanca Kino Nürnberg gezeigt. Im Anschluss an das Screening sprachen Angela Stiegler (künstlerische Mitarbeit AdBK Nürnberg), Shila Rastizadeh (wissenschaftliche Hilfskraft TH Nürnberg) und Kamerafrau Julia Swoboda mit dem Publikum über das Forschungsprojekt MOTION SICKNESS EXERCISES und den Film.

As part of Shift Film, Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg showed the 3D film ‚Adieu au Langage‘ by Jean-Luca Godard. Following the screening, Angela Stiegler (assistant professor/künstlerische Mitarbeiterin AdBK Nürnberg), Shila Rastizadeh (research assistant, TH Nürnberg) and DOP Julia Swoboda spoke about the research project MOTION SICKNESS EXERCISE.

Für weitere Informationen zur Veranstaltung am 3. Februar 2022 bitte HIER klicken.

Interview Radio Z

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Das Projektteam sprach mit Chris Bellaj von Radio Z über MOTION SICKNESS EXERCISE.

Projektbeteiligte:

  • Angela Stiegler

    Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Künstlerische Mitarbeiterin, Projektleitung

  • Shila Rastizadeh

    Technische Hochschule Nürnberg, Fakultät Elektro- und Feinwerkmechanik, Wissenschaftliche Hilfskraft

  • Prof. Dr. Timo Götzelmann

    Technische Hochschule Nürnberg, Fakultät Informatik, Mensch-Computer Interaktion

  • Prof. Susanne Kühn

    Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Freie Malerei

  • Pascal Karg

    Technische Hochschule Nürnberg, Wissenschaftliche Hilfskraft

  • Julia Swoboda

    Kamera

Kooperationspartner*innen:

Weiterführende Links: