Vernetzte Kreativität

Sculpture Network Lab – Podiumsdiskussion mit Prof. Holger Felten in München

Vernetzung ist ein Phänomen, das im digitalen Verständnis gründet. In der heutigen Gesellschaft hat sie sich zu einem zentralen Begriff entwickelt, der verschiedene Bereiche durchdringt. Welche Bedeutung kommt der Vernetzung im kreativen Denken zu? Inwiefern entstehen durch das bewusste Verknüpfen verschiedener Denk- und Handlungsebenen Zusammenhänge, die eine eigene Dynamik bilden?

„Vernetzte Kreativität“ lautet das Thema der Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe Sculpture Network Lab Ende Oktober im Münchner The Lovelace stattfand. Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen der Kulturszene nahmen an der Diskussionsrunde teil, um ein möglichst breites Spektrum unterschiedlicher Ansätze einfließen zu lassen. Prof. Holger Felten, Präsident der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, war vor diesem Hintergrund eingeladen, das Gründungskonzept von LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation vorzustellen. Neben Prof. Holger Felten waren zu Gast Jürgen Enninger, Leiter des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft, der Tänzer Moritz Ostruschnjak, der Art Director Alexis Zurflüh, die Architektin und Pyrotechnikerin Judith Mann sowie Martin Gessmann, der aus wissenschaftlicher Perspektive Erkenntnisse zu menschlichen Gehirnstrukturen beitrug.

Vernetzung vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen  – seien es komplexe Neuronenströme, digitale Verbindungen, zwischenmenschliche Beziehungen oder interdisziplinäre Verknüpfungen. Der fächerübergreifende Austausch steht bei LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation im Mittelpunkt. Prof. Holger Felten betont die Bereitschaft der drei Nürnberger Hochschulen, sich den anderen Fachbereichen gegenüber zu öffnen. Die Technische Hochschule Nürnberg, die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg profitiere von dem Erfahrungsschatz und Wissensspeicher der unterschiedlichen Disziplinen: „Durch die Zusammenarbeit der drei Hochschulen bildet sich ein universeller Fundus, der einen Möglichkeitsraum für Innovation eröffnet.“ Dass die Zusammenarbeit der Partnerhochschulen auf dem gemeinschaftlichen Miteinander der Studierenden und Lehrenden basiert, steht außer Frage. Die vorbehaltlose Begegnung der Hochschulangehörigen auf Augenhöhe jenseits von disziplinspezifischen Klischees und Vorurteilen ist Prof. Holger Felten ein besonderes Anliegen. Respekt und Neugierde gegenüber den Denk- und Arbeitsweisen anderer Fachbereiche seien der Nährboden für die Entwicklung gemeinsamer Projekte. Strukturelle Offenheit schafft dabei Freiraum für die Entfaltung der unterschiedlichen Disziplinen. 

Weitere Informationen und Hintergründe zur Veranstaltung „Vernetzte Kreativität“ unter https://sculpture-network-lab.org/.

Bildunterschriften:  Podiumsdiskussion zu „Vernetzte Kreativität“ am 22. Oktober 2018 im TheLovelace mit Moritz Ostruschnjak, Martin Gessmann, Alexis Zurflüh, Prof. Holger Felten, Judith Mann und Jürgen Enninger (von links nach rechts), moderiert von Petra Herrmann (in der Mitte), © sculpture network e.V.